Hüttenwochenende im Karwendel: Freiunger Höhenweg und Abstieg

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  • 3:00h+2:00h
  • Parkplatz Reith oder Bahnhof Reith bei Seefeld
  • 4 km (Freiunger Höhenweg) und 5.4 km (Nördlinger Hütte bis Reith, 1200 HM)
  • Ausreichend zu trinken und Brotzeit

Zusammenfassung:
Nach einer zumindest für mich entspannten Nacht im Zimmerlager wollten wir den Tag noch etwas nutzen. Ab zwei Uhr Nachmittag waren Gewitter angesagt, also war der Plan gegen Mittag wieder von der Nördlinger Hütte nach Reith aufzubrechen. Wir nutzten die Zeit, um den Freiunger Höhenweg zu erkunden.

Details:
Es gibt Menschen, die brauchen ihr eigenes Bett, ihre Ruhe, eine gewohnte Umgebung und dann noch etwas Glück, um gut zu schlafen. Und es gibt Menschen wie mich, die fast überall und immer gut schlafen. Als ich am Morgen aufwachte fühlte ich mich herrlich – allein das Wissen in den Bergen geschlafen zu haben, hatte bei mir einen besonderen Effekt. Der Großteil der anderen inklusive Night Owl waren nicht ganz so entspannt – bei der Luft, die sich in unserem Zimmer gestaut hatte, war das auch kein Wunder. Trotzdem waren alle pünktlich um sieben beim Frühstück, um sich für den Tag zu stärken.

Nachdem wir alles gepackt hatten, schnürten wir unsere Wanderschuhe und waren bereit. Wir vereinbarten uns gegen zwölf wieder zu treffen. Für nachmittags ab zwei waren Gewitter angesagt, die wollten wir wenn überhaupt im Tal erleben und sicher nicht in den Bergen. Daher musste der zweite Tag etwas kürzer ausfallen. Night Owl und ich wanderten los, um den Freiunger Höhenweg zu erkunden. Hinter der Hütte hat man einen herrlichen Ausblick auf den Weg, der einen erwartet und auf die Freiungspitzen.

Anfangs war der Weg ganz gemütlich, nur ab und an waren die Stellen etwas ausgewaschen und dadurch weggebrochen, so dass es etwas umständlicher war. Im Hinterkopf war uns immer die Geschichte von Night Owls Papa, der uns von jemanden erzählt hatte, der am Tag zuvor 200 Meter runtergerutscht war – unverletzt, aber verständlicherweise ohne große Lust noch weiter zu wandern. Wir kamen aber entspannt voran.

Als wir zu den Schildern kamen, an denen die Strecke von rot auf schwarz wechselt und es zunehmend alpiner wird, machte uns das Wetter Sorgen. Es fing an zu tröpfeln und in der Ferne sahen wir eine Regenwand. Wir wollten den Weg sicher nicht bei schlechtem Wetter gehen. Wir versuchten per Smartphone das Regenradar zu deuten und telefonierten mit Night Owls Papa, der von der Nördlinger Hütte einen besseren Überblick hatte. Der Regen würde schon noch auf sich warten lassen.

Nach einigem Überlegen entschieden wir uns dann auch dafür weiterzulaufen. Nun kamen wir in wunderschöne Felsslandschaft. Ab und an war der Weg nur noch durch die rote Punktmarkierung auszumachen und ansonsten nicht zu erkennen. Es wurde alpin und wir hatten wieder richtig Spaß dabei. Nun waren auch wieder Seilsicherungen auf dem Weg, die wirklich Sinn machten.

Wir wanderten weiter und überlegten wie weit wir wohl noch gehen wollten. Unser Ziel war nun schon elf Uhr zurück an der Hütte – ein Gewitter hier im schwarzen Bereich mit Seilsicherungen am Fels war uns einfach zu gefährlich. Wir wollten aber zumindest noch auf die Scharte – wie man in MUVE-Worten gesagt hätte.

Als wir über ein paar schöne Klettereien und mit Seilsicherungen angekommen waren, klingelte einerseits Night Owls Handy und andererseits fing es zu regnen an. Wir wurden also gleich zwei Mal informiert, dass es nun regnet und beschlossen daher umzudrehen. Daher gab es leider keine Freiunger Spitze als Gipfelerlebnis.

Den Rucksack in seinen Regenschutz gepackt ging es wieder zurück. Der Fels war zum Glück auch so griffig genug, so dass das Absteigen kein Problem war. Als der Weg wieder weniger felsig war, hörte es auf zu regnen. Damit konnten wir ganz entspannt zur Nördlinger Hütte zurückwandern. Der Regenschauer war kurz und zum Glück nicht gewittrig, so dass uns das nicht behindert hatte.

Und wie es so sein muss, wurde das Wetter umso besser, je näher wir der Hütte kamen. Dort angekommen suchten wir nach den dunklen Wolken – es waren keine da. Es war schönstes Wetter. Wir machten Brotzeit und brachen trotzdem gegen Mittag auf zum Abstieg. Das Wetter in den Bergen ist schließlich unberechenbar.

Beim Abstieg merkten wir erst, wie hoch wir eigentlich zur Nördlinger Hütte raufgewandert waren. Zuerst liefen wir wieder den Latschenhügel relativ schnell hinab und dann ging es doch ganz schön lang durch den Wald, Kehre für Kehre, immer ein leichtes Gefälle. In Reith angekommen war uns dann richtig warm – nicht, weil der Abstieg so anstrengend war, sondern weil um Punkt zwei Uhr nachmittags bestes Sommerwetter war 😉 . Aber lieber so, als bei Gewitter eine schwarze Tour gehen 🙂 .

Fazit:
Das was wir vom Freiunger Höhenweg gesehen haben, macht Lust auf mehr. Es macht richtig Spaß dort entlang zu wandern und ich wäre schon neugierig gewesen, was da noch kommt. Auch wenn es nur ein kurzer Ausflug war, hatten wir doch wunderschöne Eindrücke von der Felslandschaft des Karwendels. Und nur weil wir dieses Mal abbrechen mussten, heißt das nicht, dass wir das nicht noch machen können. Denn auch der Zirler Klettersteig, der ganz nah ist, wartet darauf besucht zu werden 😉 .

Liebe Grüße,
Early Bird 🙂

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