- 5:00h
- Bushaltestellen auf der gesamten Strecke
- 11 km (21,1 km)
- Gute Schuhe, Gepäck für vier Wochen
Zusammenfassung:
Es war unsere letzte Etappe bei der wir anfangs am Strand entlang gewandert sind, dann eine Bushaltestelle nach der anderen gezählt haben, um dann mit dem Schiff nach Venedig überzusetzen. Und da waren wir nun, am Markusplatz, am Ende unserer langen Wanderung. Wir waren angekommen 🙂 .
Details:
Der letzte Morgen war gekommen, das letzte Mal Rucksack packen für die letzte Etappe. Wir hatten es nicht eilig, der Weg bis zur Fähre war relativ kurz, da wir von Cavallino aus losliefen. Nach einem gemütlichen Frühstück packten wir dann zusammen und liefen in Richtung Strand. Bevor wir dort ankamen, mussten wir uns aber noch entsprechend stylen: Das erste Mal auf unserer Tour kamen die Sonnenbrillen zum Einsatz 😀 .
Jetzt fühlten wir uns richtig cool 😉 – mit Rucksack und Wanderschuhen liefen wir am Strand entlang und hatten unseren Spaß dabei. Wir machten viele Fotos, liefen zum Wasser und wieder zurück, kletterten über die Felsen, die die Strände separieren und waren in dem Moment sicher der auffälligste Blickfang am Strand. Eine Frau kam zu uns: „Wo kommt ihr denn hier?“ – „Aus München.“ – „Zu Fuß???“ Auch das war irgendwie cool 😉 .
So liefen wir eine ganze Weile am Strand entlang. Dann mussten wir aber langsam zur Straße, kamen aber nicht so weit, da uns ein Baywatch-Typ aufhielt. Wir dürfen hier nicht laufen, das sei ein Privatstrand der zum anliegenden Campingplatz gehört. Durch den Campingplatz den Strand verlassen war auch nicht möglich. Auf dem Weg durften wir auch nicht laufen. Okay… Also liefen wir noch eine Weile direkt am Meer weiter, bis wir den „Ausgang“ entdeckten.
Und dann folgte ein kilometerlanger Weg die Via Fausta entlang. Wir waren so lang am Strand, wie es der Rother empfiehlt und von nun an ging es nur noch geradeaus Richtung Hafen. Besonders „motivierend“ an diesem Abschnitt sind die nummerierten Bushaltestellen, bei denen man abzählen kann, wie weit es noch ist… Und die waren ganz schön weit auseinander. Wir starteten bei Nummer 18. Nach einer Weile wurde die Motivation dann immer geringer und wir suchten eine Toilette… In den Bergen ist das einfach, hier war das nicht ganz so. Wir beschlossen, beim nächsten Café oder was auch immer Halt zu machen. Aber bis das dann endlich in Form einer Pizzeria auftauchte, hatte es noch eine ganze Weile gedauert. Mit Spezi für die Motivation ging es dann erleichtert weiter. Wir zählten weiter und weiter, bis wir dann endlich am Hafen ankamen.
Nun trennte uns nur noch eine Schifffahrt vom Ziel. Ganz unwirklich war das – wir holten uns Tickets, waren wenig später auf einem Vaporetto und sahen schon bald Venedig vor uns. Nach einer halbstündigen Fahrt legte das Boot an, wir verließen es und waren erst mal etwas orientierungslos und überfordert von den ganzen Touristen. Wir entdeckten die ersten Kanäle, natürlich auch die Gondeln und liefen über die erste Brücke. Nun wollten wir aber zum Ziel und ließen uns da etwas von der Masse treiben.
Und das führte uns dann auch tatsächlich zum offiziellen Ende des Traumpfads: Wir standen auf dem Markusplatz. Wir waren tatsächlich vom Marienplatz bis zum Markusplatz gekommen. Unfassbar. Überwältigend. Ein Traum war die vergangenen vier Wochen in Erfüllung gegangen 🙂 . So standen wir am 11. August auf dem Markusplatz, machten Bilder und schickten an alle lieben Menschen Nachrichten, dass wir angekommen waren. Von zu Hause aus wurden wir sogar auf der Webcam verfolgt 😉 .
Nun kam der schwierige Teil. Wir mussten zu unserem Bed&Breakfast finden. Laut Routenplaner war es nicht so weit, der hatte die Menschenmassen aber nicht berücksichtigt. Und so schoben wir uns mit den Massen durch die engen Gassen und näherten uns so sehr langsam unserer Unterkunft. Eine Eisdiele bewarb das beste Eis Venedigs und hatte auch vegane Sorten ausgezeichnet, was für uns Grund genug war, dort eine kleine Pause einzulegen. Gestärkt ging es weiter, bis wir unsere Unterkunft endlich erreicht hatten. Wir riefen die angegebene Telefonnummer an, dann wurde uns unser Zimmer gezeigt und wir machten eine Pause. Etwas Brotzeit und die nächsten Schritte planen – wir wollten erst wieder raus, als die Tagestouristen weg waren.
Und dann begann unsere persönliche Venedigtour. Wir besorgten zuerst die Zugtickets für den folgenden Tag und etwas zu lesen für mich und dann schlenderten wir durch die Stadt. Wir durchquerten zahlreiche Gassen und erkundeten das schöne Venedig. Durch das viele Wasser und die schönen Gebäude, ist es wirklich eine einzigartige Stadt und absolut sehenswert. Allerdings sollte man das am Abend machen, wenn die Tagestouristen weg sind. Wir haben es sehr genossen und sind viel rumgeschlendert. Als es dann schon dunkel war, hatten wir eine Pizzeria gefunden, bei der wir Pizza Marinara mit Antipasti und einem Glas Wein genossen. Im dunklen und erleuchteten Venedig ging es dann zurück zu unserer Unterkunft – die letzte Nacht in einem fremden Bett, der letzte Abend war vorbei. Und es war der perfekte letzte Abend für diese wunderschöne traumhafte Wanderung!
Erkenntnis des Tages:
Wir haben Venedig erreicht – zu Fuß!
Fazit:
Mit gemischten Gefühlen erreichten wir Venedig. Anfangs war es noch ungemütlich durch die ganzen Menschenmassen, am Abend zeigte sich die Stadt in voller Pracht und wir verliebten uns in die zahlreichen Gassen und Kanäle. Zum Schluss waren wir doch etwas sentimental, dass diese schöne Wanderung nun zu Ende ging, freuten uns aber tatsächlich auch wieder auf daheim – auf unsere Familie, unsere Freunde und das eigene Bett 😉 .
Liebe Grüße,
Early Bird 🙂
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