Der Andechstrail ist eigentlich einer der Läufe, der auf unserer Liste nicht fehlen darf. Dieses Jahr konnte Night Owl allerdings nicht mitlaufen. Ich überlegte nicht lange und meldete mich trotzdem an – zum Glück, denn schon sechs Stunden nach Anmeldestart waren alle Plätze vergeben. Und ich hatte einen Platz für die Kurzstrecke – 8,4 Kilometer mit etwa 100 Höhenmetern.
Am 21.04. machte ich mich auf den Weg nach Andechs – „dank“ Schienenersatzverkehr dauerte das eine halbe Ewigkeit. Aber ich war guter Laune und hatte Vorfreude – das Wetter war fantastisch, der Himmel war blau, es war strahlender Sonnenschein, es war fast schon zu warm. In Andechs angekommen erledigte ich dann schnell die nötigsten Dinge: Startnummer holen, Toilette, Rucksack verstauen, Start der Langstrecke miterleben und dann für die Kurzstrecke einreihen. Es konnte losgehen!
Die Strecke von Andechs ist ein traumhaft schöner Trail, mit vielen Passagen die wirklich enge Pfade sind, bei denen man gut aufpassen muss, dass man an keiner Wurzel hängen bleibt (dieses Mal habe ich zwei Leute stürzen sehen) und mit sehr steilen bergauf und bergab Passagen. Das alles macht die Strecke super spannend und kurzweilig. Daher freute ich mich, als die Kurzstreckenläufer endlich loslaufen konnten.
Ich lief relativ schnell los und das stellte sich auch schon nach wenigen Metern als Problem raus: Plötzlich hatte ich ein heftiges Stechen im linken Fuß, das mich fast zum Stehen brachte. Ich lief sehr langsam und merkte, dass das Stechen schon gleich wieder nachließ und war beruhigt. Das war kein guter Start. Nachdem der Fuß wieder in Ordnung war, ging es mit der ersten bergauf Passage weiter und ich war wieder gut dabei. Noch waren wir nicht im Wald, sondern auf relativ freier Strecke, aber auch das war schon sehr schön und ein guter Einstieg.
Wenig später kam der nächste Rückschlag: Plötzlich hatte ich Seitenstechen. Was war denn nur los? Das hatte ich ja schon jahrelang nicht mehr und ausgerechnet jetzt bei einem Lauf muss das wieder sein. Ich lief wieder langsamer und versuchte das Seitenstechen so unter Kontrolle zu bekommen. Das funktionierte anfangs halbwegs, aber als sich dann nach der Hälfte der Strecke das Seitenstechen nochmal ausweitete, wechselte ich doch zum Gehen. Und zwar so lange, bis es weg war. Das dauerte länger als gedacht, aber es war für mich die einzige Lösung. Und nun konnte ich endlich genießen.
Es ging über Wurzeln, steil hinab, über einen Bach, steil hinauf, ein ganzes Stück lang leicht bergauf und bergab und das alles umgeben von Wald. Es war wunderschön, ich genoss die Strecke sehr. Ganz zum Schluss kam wieder das übliche Knock-Out: Es ging bergauf und zwar nicht nur kurz, sondern anhaltend inklusive Treppen. Da wechselte ich dann kurz vor Schluss doch wieder zum Gehen und rannte die letzten Meter dann endlich ins Ziel.
Nach 57 Minuten war ich im Ziel und hatte es immerhin unter einer Stunde geschafft – und das trotz der erzwungenen gedrosselten Geschwindigkeit. Damit war ich zufrieden und hatte einen tollen Lauf hinter mir. Dadurch dass die Temperaturen ungewöhnlich warm waren, war ich auch entsprechend durchgeschwitzt. Glücklich und zufrieden holte ich mir Äpfel und etwas zu trinken und war mir sicher: Das nächste Jahr laufe ich ohne die Problemchen und wieder zusammen mit Night Owl 🙂 .
Liebe Grüße,
Early Bird 🙂
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