Laufen/Joggen
Fast genau 3 Jahre ist es her, dass ich mir mein erstes Paar Minimal-/Barfußlaufschuhe bestellte und meinen ersten kurzen Lauf in diesen Schuhen wagte. Warum ich mich damals für Minimal-/ Barfußschuhe entschieden habe, kann ich heute nicht mehr genau sagen – das Internet war zu dieser Zeit jedenfalls voll mit Berichten über die positiven Aspekte des “natürlichen Laufstils” und auch das Buch “Born to Run” von Christopher McDougall war zu dieser Zeit in meinem Bücherregal gelandet.
Was versteht man unter Minimal-/Barfußschuhen? Wie der Name schon vermuten lässt, soll einem diese Art von Schuhen ein ähnliches Laufgefühl wie beim Barfußlaufen ermöglichen. Die Schuhe haben deshalb eine sehr flexible und dünne Sohle ohne Sprengung – Ferse und Zehen sind somit auf gleicher Höhe.
Die Umstellung auf meine neuen Schuhe gelang mir relativ schnell und ohne große Probleme und das einzige “Zimperlein” an das ich mich aus dieser Zeit erinnern kann, war das starke Brennen meiner Waden nach den ersten paar Läufen. Spätestens mit diesen Schuhen hat sich der Fersenlauf bei mir nun komplett verabschiedet.
Nachdem ich meinen ersten Halbmarathon (auf Anraten eines Schuhverkäufers in einem Sportgeschäft mit regulären Laufschuhen: “Lange Läufe sollte man lieber nicht in Barfußschuhen machen”) noch mit gedämpften Schuhen gelaufen bin, laufe ich mittlerweile eigentlich nur noch in Barfußschuhen – auch die langen Distanzen. Besonders auf Feldwegen und Wanderpfaden liebe ich den direkten Kontakt zum Boden.
Entschieden hatte ich mich vor 3 Jahren spontan für den Trailrunningschuh “Neo Trail” der Marke Vivobarefoot. Mir gefiehl die Optik der Schuhe (ich bin kein Freund der Five Fingers) und auch die Tatsache, dass sie vegane Modelle extra ausschreiben. Zusätzlich achtet die Marke laut Homepage auf Nachhaltigkeit, Umwelt und hohe ethische Standards. Laufgefühl, Passform und Qualität der Schuhe überzeugten mich vollauf und sie wurden sehr schnell zu meinen Lieblingslaufschuhen. In den letzten 2 Jahren sind deshalb noch 2 weitere Laufschuhe von Vivobarefoot in meinem Schuhschrank gelandet.
Fazit:
Ich laufe seit 3 Jahren fast ausschließlich in Barfuß-/ Minimalschuhen und möchte sie nicht mehr missen. Sie leisten mir nicht nur auf kurzen Strecken gute Dienste, sondern sind auch bei längeren Distanzen meine erste Wahl: Bei 4 Halbmarathons und zwei Trail-Läufen brachten sie mich bereits heil ins Ziel. Ich besitze bis jetzt nur Modelle der Marke Vivobarefoot, bin mit diesen aber sehr zufrieden. Nach 3 Jahren ist hier immernoch mein erstes Paar (wenn auch mit deutlichen Abnutzungserscheinungen), aufgrund von Passform, Material, Laufgefühl und auch Aussehen, mein absoluter Favorit.
Wandern
Nachdem ich beim Laufen bereits seit Jahren ein großer Fan von Vivobarefoot bin und beim Stöbern gesehen hatte, dass die Marke auch vegane Wanderschuhe anbietet, war ich sofort Feuer und Flamme. Die Vorstellung in Zukunft beim Wandern auf klobige, schwere und unfexible Wanderschuhe verzichten zu können klang einfach zu gut. Da unsere alten Wanderschuhe nach Jahrzehnten im Einsatz auch deutliche Altersschwächen zeigten, entschieden Early Bird und ich uns dazu mit den Vivobarefoot Hikern nach Venedig zu laufen. Leider kam diese Entscheidung so spät, dass wir die Schuhe nur noch bei Eintageswanderungen testen konnten – die Mehrtageswanderung im Kaisergebirge führten wir noch mit unseren alten Schuhen durch.
Bei den Testwanderungen haben mir die Schuhe sehr gut gefallen. Sie sind leicht, bequem, wasserdicht und man kann sehr gut Fühlen wo man hintritt. Auch auf felsigem und unebenem Gelände gab es hier keine Probleme. Durch die dünne, aber griffige Sohle konnte man sehr schnell fühlen wie der Boden beschaffen ist und ob man sicher und fest steht. Der etwas niedrige Schaft (er endet auf dem Knöchel) setzt eine gewiße Trittsicherheit vorraus, aber wenn man aufmerksam unterwegs ist (was man in den Bergen ja sowieso sein sollte), dann ist dies kein Problem. Early Bird war mit den Schuhen nicht nur wandern, sondern ist mit ihnen auch einen Klettersteig begangen. Die Schuhe erwiesen sich auch hier als gute Begleiter und unsere Entscheidung stand somit fest: Wir werden mit den Hikern nach Venedig wandern.
Auf der Wanderung nach Venedig stießen wir dann leider bald an unsere Grenzen. Die ersten Etappen waren mit >30 Kilometern in flachem Gelände sehr lang und unsere Füße begannen bereits am ersten Tag zu schmerzen. Die ersten 2 Tage stellten wir uns deshalb ununterbrochen die Frage, ob das nun an den Schuhen liegt oder einfach an den langen Strecken mit schwerem Gepäck (unabhängig von den Schuhen). Ganz sicher sind wir uns bis heute noch nicht, wir vermuten aber stark, dass es an einer Kombination aus beiden Punkten lag. Wir hatten die Minimalschuhe jeweils nur auf 1-2 Tageswanderungen mit leichtem Gepäck getestet. Dies war eindeutig nicht genug, um die Fußmuskulatur an diese Art von Belastung zu gewöhnen. Ich laufe/jogge zwar seit Jahren fast ausschließlich in Minimalschuhen, allerdings ist die Belastung hier eine deutlich andere als beim Wandern/Gehen (gerade im Flachland verwende ich hier nämlich großteils keinen Ballengang), so dass auch meine “Minimalschuh-erprobten” Füße nicht gut genug vorbereitet waren. Sobald wir in die Berge kamen, fiel mir das Wandern in den Barfußschuhen wieder deutlich leichter, komplett schmerzfrei wurden meine Füße allerdings nicht und so wechselten wir beide innerhalb der ersten Woche auf die alten Wanderschuhe bzw. Trailrunning-Schuhe. Vielleicht hätten sich unsere Füße noch an die Barfußwanderschuhe gewöhnt, da wir aber auf keinen Fall unsere Wanderung wegen Fußproblemen aufgeben wollten, gingen wir an dieser Stelle mit gedämpften Schuhen auf Nummer sicher.
Fazit:
Bei Tageswanderungen gefallen uns die Schuhe sehr gut. Wir mögen das leichte Gewicht, die Flexibilität und den direkten Kontakt zum Boden. Auf dem Weg nach Venedig bereiteten uns die Schuhe allerdings Probleme. Unsere Füße waren wohl nicht an das lange Wandern mit Minimalschuhen und schwerem Rucksack gewöhnt und so mussten wir leider beide nach ein paar Tagen aufgrund von Fußschmerzen wieder auf reguläre Wander- und Trailschuhe umsteigen. Sind also lange Wanderungen in diesen Schuhen geplant, so sollte man seinen Füßen vorher genug Zeit lassen sich an diese Belastung zu gewöhnen.
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