Die folgenden sieben Etappen ab der Voldertalhütte haben uns über die Zentralalpen geführt. Wir waren nun auf richtig alpinen Wegen unterwegs und hatten uns an das Weitwandern gewöhnt. Die Landschaft wurde immer beeindruckender und wir genossen die Umgebung sehr.
Der Weg:
Von der Voldertalhütte führte uns der Traumpfad weiter zur Lizumer Hütte. Der Weg laut Rother führt nicht von der Voldertalhütte sondern von der Glungezer Hütte über die „seven TuXer summits“, was aber nur bei optimalen Wetterbedingungen empfohlen ist, die wir nicht hatten. Ab der Lizumer Hütte wurde es felsiger und wir kamen beim Aufstieg zum Geierjoch erstmals so richtig mit Schutt und Geröll in Berührung. Der Weg führte uns zum Tuxer-Joch-Haus und von da über die Friesenbergscharte zur Olpererhütte. Von da aus wanderten wir über die Grenze nach Italien und Stein. Von Stein aus überschritten wir das Gliderschartl und wanderten ins Pustertal. Damit ließen wir die Zentralalpen hinter uns. Mit dem Weg zur Kreuzwiesenalm näherten wir uns dem nächsten größeren Abschnitt: Den Dolomiten.
Unser Eindruck:
Mit dem zweiten Abschnitt der Tour startete für uns der schöne Teil der Wanderung. Wir waren nun richtig in den Bergen unterwegs und hatten landschaftlich einen Höhepunkt nach dem anderen. Schon der Weg von der Voldertalhütte zur Lizumerhütte begeisterte uns sehr, obwohl er im Wanderführer unserer Meinung nach ungerechtfertigt abgewertet wird. Ab dann waren wir auf über 2000hm unterwegs und hatten damit die ganze Schönheit der Alpen, die einem ab der Höhe begegnet. Durch fast tägliche Gewitterwarnungen waren wir immer recht schnell unterwegs, um schon mittags an den Hütten zu sein. Das lehrte uns aber gleichzeitig, dass wir – wenn es das Wetter zulässt – nicht so schnell unterwegs sein und lieber die Umgebung auf dem Weg mehr genießen wollten. Die Friesenbergscharte ist im Wanderführer als sehr schwierig beschrieben, ist aber für trittsichere und schwindelfreie Wanderer kein Problem. Der Abschnitt auf dem Berliner Höhenweg war sehr schön und einzigartig durch die fast schon geordnete Felslandschaft. Wir haben den Abschnitt durch die Zentralalpen sehr genossen und hier das gefunden, was wir uns für die Alpenüberquerung erhofft hatten: Eine landschaftlich traumhafte Umgebung in alpinem Gelände.
Tipps:
Wenn das Wetter nicht sicher ist und ihr euch unsicher seid, ob der Weg ab der Glungezer Hütte machbar ist, dann geht einfach zur Voldertalhütte. Die Hütte ist sehr gemütlich, die Wirtsleute sined nett und der Weg von dort aus ist auch sehr schön.
Wenn es das Wetter zulässt, dann lasst euch Zeit. Nehmt entweder Gipfelabstecher dazu oder macht einfach ausgiebige Pausen auf dem Weg. Es ist schade, den ganzen Nachmittag in der Hütte zu verbringen, wenn man die Zeit auch auf dem Weg nutzen kann.
Macht euch keine Sorgen, wenn ihr kein Zimmer reserviert habt. Wir sind zum Tuxer-Joch-Haus und hatten da ein „Notlager“, das besser war, als das normale Lager. Auf der Olpererhütte bekamen wir am Abend noch Plätze im Lager, die reserviert waren, aber nicht bezogen wurden. Auch die anderen muveler hatten keine Probleme etwas zu finden.
Die Friesenbergscharte wird sowohl im Wanderführer als auch im Tuxer-Joch-Haus als sehr schwierig dargestellt. Wenn ihr öfter in den Bergen seid und auch schwarze Routen wandert, dann ist das kein Problem. Wenn ihr über die Achselköpfe ohne Probleme gewandert seid, dann seid unbesorgt. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung, aber das gilt für die ganze Tour.
Von Pfunders bis Weitental oder am besten gleich bis Niedervintl unbedingt den Bus nehmen. Der Weg an der Straße macht wirklich keinen Spaß.
Persönliche Höhepunkte (1):
- Der Weg von der Voldertalhütte zum Naviser Jöchl
- Besuch von daheim auf der Lizumer Hütte
- Der Weg zum Tuxer-Joch-Haus, vor allem auf dem Geierjoch und beim Junssee
- Die Friesenbergscharte – sowohl Auf- als auch Abstieg
Persönliche Höhepunkte (2):
- Der Abschnitt des Berliner Höhenwegs
- Grenzüberschreitung nach Italien
- Das Wiedersehen mit den Physikern in Weitental
- Der Abend auf der Kreuzwiesenalm
In der zweiten Woche lief die Wanderung sehr viel angenehmer als in der ersten Woche. Die Anfangsprobleme mit Füßen, Schultern und Co. waren überwunden und noch dazu waren wir in einer landschaftlich viel eindrucksvolleren Gegend. Wir lernten, den Weg mehr auszunutzen und nicht so sehr zu hetzen. Die anderen muveler wurden immer bekannter und wir freuten uns, wenn wir jemanden wieder trafen und die Abende auf der Hütte gemeinsam verbrachten. Der Genuss startete für uns so richtig ab der zweiten Woche.
Beschreibung der einzelnen Etappen:
muve Etappe 8: Voldertalhütte – Lizumer Hütte
muve Etappe 9: Lizumer Hütte – Tuxer-Joch-Haus
muve Etappe 10: Tuxer-Joch-Haus – Olpererhütte
muve Etappe 11: Olpererhütte – Stein
muve Etappe 12: Stein – Weitental
muve Etappe 13: Weitental – Kreuzwiesenalm
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