- 6:00h
- nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
- 12 km
- Gute Schuhe, Gepäck für vier Wochen
Zusammenfassung:
Diese Etappe war für uns ein Höhepunkt. Über Geröll ging es zur Friesenbergscharte und dann mithilfe von Stahlseilen und Klammern wieder runter, um dann auf dem Berliner Höhenweg bis zur einzigartig gelegenen Olpererhütte zu kommen. Zum Schluss kam der “versprochene” Regen, da waren wir aber schon auf unschwierigem Gelände unterwegs und haben dann den Nachmittag trocken in der Olpererhütte verbracht.
Details:
Am Abend zuvor hatten wir schon die Hinweise gelesen, dass der Weg auf und von der Friesenbergscharte nur für erfahrene und trittsichere Wanderer gedacht sei. Nachdem ich die Beschreibung im Wanderführer nochmal gelesen hatte und Erfahrungsberichte im Netz, war ich aber überzeugt davon, dass das für uns kein Problem sein sollte. Einzig die schlechte Wettervorhersage machte uns etwas nachdenklich. Der Plan war einfach mal loslaufen und dann schauen.
Zum Frühstück gab’s einzeln abgezählt auf den Tellern für jeden individuell Brot. An unserem Tisch hatten wir Pech: Zwei Scheiben. Am Nebentisch gab es vier. Irgendwie scheint da was schief gelaufen zu sein. Wir tauschten sowieso noch den Wurst- und Käseteller gegen Marmelade und da holte ich dann auch gleich noch etwas Brot nach. Es hätte noch mehr sein können, aber wir waren gestärkt genug um loszuwandern – im Nebel.
Zuerst führte uns der Weg zum Spannagelhaus. Wir wanderten ein Stück bergab, um dann wieder bergauf zu wandern. Auf unserem Weg trafen wir Kühe und endlich auch so richtig nah jede Menge Murmeltiere. Wir freuten uns riesig, die Tierchen endlich auch aus der Nähe zu sehen. Der Aufstieg zum Spannagelhaus war dann doch recht anstrengend. Könnte man im Spannagelhaus übernachten, wären wir sicher am Tag zuvor noch weiter bis dorthin gewandert. Jetzt waren wir aber ganz froh, da das Stück doch nicht ohne war 😉 . Wir machten eine kurze Müsliriegelpause und überlegten, ob wir weiterwollten – ja, wollen wir.
Und wir waren nicht die einzigen. Die Physiker waren schon unterwegs, der Fotograf überholte uns hier auch und nach uns kamen noch das Trio mit den Mädels aus Straubing. Wir wanderten weiter. Anfangs ging es über einen normalen Kiesweg, dann überquerten wir einen Gletscherbach über eine Brücke und kamen damit richtig ins Geröll. Durch den Nebel und die restlichen Schneefelder kam eine mystische Stimmung auf.
Auch wenn wir mehrere Schneefelder überqueren mussten, hatten wir kein Problem mit der Wegfindung. Die Markierungen waren zahlreich vorhanden und verlaufen war eher schwierig. Über das Geröll zu wandern machte Spaß und mit Blick zurück auf den Gletscher fühlten wir uns wie in einer anderen Welt. Ab und an sahen wir die Physiker und den Fotografen als kleine Punkte entfernt. Das Trio hatte sich nach der Brücke zum Umkehren entschieden – ihnen waren der Weg und das Wetter dann doch zu heikel.
An der Friesenbergscharte angekommen, die mit ihren 2904m der zweithöchste Punkt der ganzen Tour ist, waren wir sehr glücklich. Wir hatten uns richtig entschieden, der Aufstieg war toll und auch der Abstieg sah gut aus. In den ganzen Beiträgen klang es so, als wäre das super schwierig, aus meiner Sicht ist es aber einfach ein Stahlseil-versicherter Abstieg. Natürlich ist das bei Regen kein Spaß, aber der sollte ja erst am Nachmittag kommen.
Der Fotograf war noch da, als wir kamen und wir machten gegenseitig Fotos. Nach einem kurzen Snack konnte es weitergehen. Der Abstieg machte Spaß. Mal Klammern, mal Stahlseil und immer wieder Nebel- und Wolkenlücken. Auch deshalb war’s für uns nicht schlimm, weil wir gar nicht sehen konnten, wie steil und tief das eigentlich war 😉 .
Unten angekommen kann man zum Friesenberghaus abzweigen und wir hatten auch den Friesenbergsee im Blick. Unser Ziel war aber die Olpererhütte, dafür wanderten wir auf dem Berliner Höhenweg weiter. Nun trafen wir die Physiker wieder und wanderten das restliche Stück mehr oder weniger zusammen. Und dann kam er – der für den Nachmittag angekündigte Regen.
Zum Glück hatten wir den kritischen Teil – also Auf- und Abstieg Friesenbergscharte – hinter uns und konnten trotz Regen gemütlich weiterwandern. Über viele Felsen kamen wir zur Hängebrücke, die zur Olpererhütte führt. Von da hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Schlegeisspeicher. Und zur Olpererhütte, die wirklich traumhaft liegt. Da es aber regnete, gingen wir mal lieber in die Hütte 😉 .
Dort angekommen fragten wir nach einem Lagerplatz, es war aber wieder alles ausgebucht. Also warten. Wir packten unsere Rucksäcke auf die Seite und verbrachten den restlichen Tag in der Gaststube. Zusammen mit der Weltenbummlerin und der Bergziehge, den Jungs, den Physikern, dem Fotografen und noch mehr, die sich alle hier wieder gefunden hatten. Am Abend bekamen wir dann noch zwei Lagerplätze und wir freuten uns auf die folgende Etappe.
Erkenntnis des Tages:
Geröllfelder, Klammern und Stahlseil – wir wollen mehr 😉 .
Fazit:
Die Etappe ist spannend und macht Spaß. Die Friesenbergscharte ist für jeden, der trittsicher und schwindelfrei ist, gut machbar. Bei Regen hätten wir aber auch nicht oben stehen wollen. Für uns war’s eine wunderschöne Etappe und mit dem Wetter hatten wir wiederholt großes Glück.
Liebe Grüße,
Early Bird 🙂
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