muve: Von Belluno bis Venedig

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Ab Belluno hieß das Ziel des Weges Venedig. Der Weg führte uns über den letzten “Hügel” (mit einem lockeren Aufstieg von 1600 Höhenmetern) in einen flachen Wanderabschnitt. Die Weinberge entlang hat es uns noch sehr gefallen, als die Wege dann aber immer mehr zu Straßenabschnitten wurden, ließ die Motivation nach. Vor Venedig gab es aber noch einen Höhepunkt: Mit den Wanderschuhen am Meer anzukommen war ein ganz besonderes Gefühl.

Der Weg:
Von Belluno aus führte uns der Traumpfad auf den Nevegal, der letzten Erhebung bevor es ins Flachland ging. Von dort wanderten wir nach Revine und Tarzo. Durch die Wein- und Proseccogegend ging es an Arfanta vorbei nach Refrontolo. Auf Straßen liefen wir weiter nach Collalto, Barbisanello und San Daniele und wanderten dann ins Piave-Tal. Nach einer Übernachtung in Ponte della Priula führte uns der Weg weiter an der Piave entlang nach Salettuol, Candelu und San Bartolomeo. Von dort liefen wir weiter nach Bocca Callalta und Fossa und wechselten dort in den Bus. Zu Fuß folgt man weiter der Piave über Zenson di Piave, Fossalta di Piave, Musile di Piave und dann die Sile entlang bis Jesolo und Cavallino. Wir starteten wieder in Cavallino und wanderten am Strand entlang und dann an der Via Fausta bis zum Punta Sabbioni, von wo aus man das letzte Stück mit einem Vaporetto nach Venedig fährt.

Unser Eindruck:
Wir hatten in Belluno das Gefühl, dass es vorbei sei. Nachdem der letzte alpine Abschnitt hinter uns lag, war unser Ziel erreicht. Es kam dann aber doch noch ein Stück mit sechs Etappen. Der Aufstieg zum Nevegal war nochmal anstrengend, aber schön. Wir hatten einen tollen Aussichtspunkt mit perfektem Sonnenuntergang. Mit dem Fernglas konnten wir von da aus schon Venedig sehen. Der Abstieg war dann nochmal schön, bis wir zur Straße kamen und ins Tal. Da war es dann richtig heiß und damit auf eine andere Art anstrengend. Das Stück bis Refrontolo war durch die Weingegend landschaftlich eine tolle Abwechslung, aber ab da wurde es dann für uns immer weniger interessant. Wir waren überrascht vom Abschnitt zwischen Ponte della Priula und San Bartolomeo, der wirklich schön war. Danach führt der Weg weniger spannend die Piave entlang, wir entschieden uns dann auch für den Bus. Jesolo selber kann man auch gut auslassen, wir waren schon etwas überrumpelt von den ganzen Touristen. Ein Höhepunkt war aber das Meer zu erreichen. Die Vorstellung auf einem 3000er gestanden zu sein und nun am Meer angekommen zu sein war etwas Besonderes. Das Wandern direkt am Strand hat Spaß gemacht. Die Via Fausta wiederum zog sich einfach nur, aber da war das Ziel nah. Venedig war für uns untertags zu viel, am Abend war es dafür ein wunderschöner Ausklang der Wanderung.

Tipps:
Den Nevegal sollte man mitnehmen. Es gibt Wanderführer, die führen drum herum, der letzte Gipfel bietet aber nochmal einen schönen Blick zurück auf die Dolomiten und runter ins Tal, wohin der Weg führt.

Sonnenuntergang auf dem Nevegal ist schön, die Lager auf der Hütte dort aber etwas runtergekommen. Da muss jeder selbst entscheiden, ob man nicht einfach ein Stück weiterwandert.

Es ist nicht schlimm, auch mal den Bus zu nehmen. Manche Abschnitte sind einfach sehr zäh. Wir hätten uns zwischen Refrontolo und Ponte della Priula einen Bus gewünscht und sind auch froh, das Stück nach Cavallino mit dem Bus abgekürzt zu haben. Es hängt immer davon ab, was man für ein Ziel hat. Unseres waren die Alpen und nicht das Flachland in Italien.

Nehmt euch Zeit für den Strand. Die Etappe nach Jesolo ist im Rother sehr lange, da kann’s schon sein, dass man erst spät ankommt. Das ist schade! Wir haben uns riesig gefreut etwas Zeit am Meer zu haben und das einfach zu genießen. Ihr habt es euch verdient 🙂 !

Genießt in Venedig den Abend oder/und Morgen, wenn die Tagestouristen nicht da sind. Da kommt die Schönheit der Stadt erst richtig raus und man wird auch nicht von Menschenmassen durch die Gassen gedrückt.

Persönliche Höhepunkte (1):

  • Sonnenuntergang auf dem Nevegal
  • Unterkunft in Arfanta
  • Weingegend um Arfanta
  • Veganes Angebot in den italienischen Supermärkten

Persönliche Höhepunkte (2):

  • Schwimmen im Meer in Cavallino
  • Wandern am Strand von Cavallino
  • Venedig erreichen
  • Abend in Venedig

Es war der letzte Abschnitt des Traumpfads und auch wenn er eine knappe Woche lang war, waren wir gefühlt schon die ganze Zeit am Ziel. Um den Traumpfad zu vervollständigen, um zu Fuß am Meer anzukommen, um wirklich in Italien zu sein ist dieser Abschnitt richtig. Unserer Meinung nach ist das aber auch ein Teil, den man sich sparen kann, wenn das Hauptziel die Alpenüberquerung ist und nicht der Traumpfad.

Beschreibung der einzelnen Etappen:
muve Etappe 22: Belluno – Rifugio Col Visentin
muve Etappe 23: Rifugio Col Visentin – Arfanta
muve Etappe 24: Arfanta – Ponte della Priula
muve Etappe 25: Ponte della Priula – San Bartolomeo
muve Etappe 26: San Bartolomeo – Cavallino
muve Etappe 27: Cavallino – Venedig

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