Sextner Dolomiten: Misurinasee – Fonda-Savio-Hütte – Bonacossaweg – Rifugio Lavaredo

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  • 6:15h
  • Misurinasee mit dem Bus von Toblach
  • 17,7 km
  • Ausreichend zu trinken und Brotzeit, Klettersteigset mit Helm, Hüttenschlafsack

Zusammenfassung:
Nachdem wir ungeplant am zweiten Tag in Misurina starten mussten, ging es erst mal hoch zur Fonda-Savio-Hütte. Von da aus folgten wir wieder dem Bonacossaweg bis zur Auronzohütte. Ab da fing es an zu regnen, weshalb wir nicht zur Büllejochhütte weiterliefen, sondern schon bei der Lavaredohütte die Tour für den Tag beendeten.

Details:
Wir starteten den Morgen mit einem leckeren Frühstück und stiegen dann über den Standardweg zum Rifugio Fonda-Savio auf. Am Anfang verläuft der an der Straße, wechselt zum Glück aber sehr schnell auf einen Pfad durch Wiesen. Nach und nach wird der Weg immer felsiger und wir kamen immer höher und somit wieder in die Dolomiten.

Eindreiviertel Stunden dauerte es, bis wir an der Hütte angekommen waren. Sie wirkte gemütlich und wäre sicher eine schöne Übernachtungsmöglichkeit gewesen. Auf dem Weg konnten wir an einer Felswand auch Kletterer ausmachen und waren sehr fasziniert. Ich erinnerte mich daran, auf der Website der Hütte gelesen zu haben, dass hier auch Klettertouren sind.

Nachdem das Wetter nicht ganz so schön war, wie wir es erwartet hatten, erkundigte ich mich in der Hütte, ob wir dem Wetter trauen können und ob der Bonacossaweg bis zur Auronzohütte begehbar ist. Beides bestätigte die Wirtin und damit stärkten wir uns mit einem Müsliriegel und packten dann unsere Sachen wieder zusammen.

Gleich der erste Teil des Bonacossawegs war wieder durch ein Schneefeld blockiert. Nun waren wir unsicher, ob der Weg rechts oder links lang am besten ist. Der eine führt zu einem anderen Klettersteig, daher nahmen wir die Alternative. Klüger wäre aber ersteres gewesen. So hatten wir gleich zu Beginn eine spannende Kletterpassage, bei der wir gut aufpassen mussten, weil die Felsen recht bröckelig waren.

Nachdem wir das hinter uns hatten, kamen uns einige Wanderer entgegen. Zwei Schweizer Wanderinnen meinten, dass der Rest kein Problem sein würde und gut begehbar. Das einzige Schneefeld sei das Große, das direkt vor uns lag. Das klang doch gut und wir wanderten munter weiter.

Wir hatten schon an der Hütte Klettersteigset und Co. angelegt. Das ist nicht nötig, die Klettersteigpassagen kommen erst viel später. Ein Steinschlaghelm ist zum Teil aber auch schon früher sinnvoll. Der Weg ist bis dahin relativ einfach. Durch einen kurzen Stolperer und wegen einem kaputten Drahtseil hatten sowohl Night Owl als auch ich aber trotzdem nach einer Weile jeweils ein Pflaster um den Finger.

Es folgte abwechselnd mal Drahtseil mal nicht und nicht wirklich schwerer Weg. Als die einzige etwas typischere Klettersteigstelle kam, ging es über eine Leiter nach oben. Aber auch das ist kein Problem und macht die Sache nur interessanter.

Spannend wurde es für uns, als ein Schneefeld kam, das nicht ausgetreten war. Es waren alte Spuren zu sehen, die aber nicht aktuell aussahen. Das Schneefeld war sehr steil und dort abzurutschen hätte böse geendet. Wir entschieden uns aber trotzdem drüber zu gehen – und das war dann nicht so einfach wie gedacht. Es war sehr rutschig, so dass ich vor den letzten zwei Tritten etwas warten musste bis ich mich traute. Warten hat meine Nervosität natürlich nicht besser gemacht. Dann brach auch noch am Ende der Schnee unter meinen Füßen weg. Night Owl folgte mir entsprechend angespannt. Als wir die Stelle passiert hatten, waren wir erst mal froh, das geschafft zu haben und einig, dass wir für den Tag keine solchen Situationen mehr brauchten.

Der restliche Weg war dann zum Glück auch wieder sehr angenehm zu gehen und nach und nach kamen die Drei Zinnen und die Auronzohütte auch näher. Kurz vor der Auronzohütte suchten wir uns ein windstilles Pausenplätzchen. Über uns waren dunkle Wolken, der Wind war kühl und unangenehm. Und als ich gerade den ersten Bissen von meinem Brot nahm, fing es an zu regnen. Also packten wir schnell zusammen, um zur Auronzohütte zu laufen.

An der Auronzohütte hatte sich der Regen etwas beruhigt, also liefen wir weiter. Dann wurde der Regen wieder stärker. Am Rifugio Lavaredo angekommen beratschlagten wir, was wir nun tun wollten. Wir fragten im Rifugio Lavaredo nach, ob sie noch einen Platz für uns hätten – und dem war auch so. Da waren wir ganz froh, denn das Wetter war draußen mittlerweile richtig ungemütlich geworden. In der Büllejochhütte hatten wir reserviert, allerdings nur zwei Notlagerplätze – die sagten wir daher ab.

Am Abend bekamen wir dann extra Spaghetti mit Tomatensoße, während es ansonsten nur Menü gab. Zum Sonnenuntergang war das Wetter wieder besser und wir trauten uns nach draußen bei gemütlichen 1°C und machten ein paar Bilder. Neben uns die Drei Zinnen, hinter uns der Paternkofel, mitten in den Dolomiten – es war wunderschön!

Fazit:
Der Bonacossaweg war auch im zweiten Teil sehr schön und hat uns viele tolle Eindrücke geschenkt. Den Drei Zinnen auf diese Weise näher zu kommen war sehr schön. Nicht zu unterschätzen sind die Schneefelder, die Ende Juni noch liegen. Und im Nachhinein hatten wir uns auch etwas geärgert, dass wir unsere Grödel dafür nicht einfach rausgeholt hatten – im Rucksack waren sie schließlich.

Liebe Grüße,
Early Bird 🙂

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